Parallelwelt

Titel und Cover verraten jetzt nicht wirklich etwas bei diesem Buch. Aber der Klappentext war schon recht vielversprechend. Deshalb hab ich mich dann auch dazu entschlossen, es zu lesen. Besonders dick ist es auch nicht, was hat man da schon zu verlieren.


Infos

Autor: Tine Wittler

Verlag: Universo

ISBN: 978-3-95674-157-9

Preis: 8,95 €

Seiten: 304


Story

Was passiert, wenn aus der Überholspur plötzlich eine Tempo-30-Zone wird? Marnie ist es gewohnt, ordentlich Gas zu geben. Doch dann wird die Karrierefrau gefeuert und landet in einer seltsamen Parallelwelt, in der statt dem Power-Business-Lunch ein Besuch beim Arbeitsamt und der “Arbeitslos für Anfänger”-Kurs im Terminkalender steht. Diese unerwartete Begegnung mit der grauen Realität könnte manchen in die Knie zwingen. Aber nicht Marnie – denn die ist nicht bereit, sich das Steuer aus der Hand nehmen zu lassen!


Gesamteindruck

Diese Geschichte fängt rein storytechnisch gut an. Eine Kündigung für die Protagonistin, die nie wirklich arbeitslos war, sich niemals mit anderen Dingen als Studium oder Job beschäftigt hat. Ihr Lebensinhalt bricht weg, was nun? Doch Marnies Freunde stehen ihr zur Seite. Selbst neue Weggefährten tauchen unerwartet und an jeder Ecke auf. Ok, meistens sind es die gleichen Menschen, die an jeder Ecke auftauchen. Durch den Kontakt mit diesen neuen Bekanntschaften gerät Marnie ins Grübeln, es werden große philosophische  Fragen im Buch gestellt.

Der Schreibstil ist relativ in Ordnung. Stellenweise verfällt die Autorin in eine Umgangssprache, auch mit Begriffen, die ich persönlich noch nie verwendet habe. Bei einem Buch, welches tiefgreifende Überlegungen anstellt, ist ein solcher Stil in der Regel nicht empfehlenswert.

Die Charaktere sind ganz gut beschrieben, auch wenn wenig aus der Vergangenheit bekannt ist. Allerdings passt dies zu der restlichen Geschichte, da auch die Hauptfigur einen sehr oberflächlichen Charakter besitzt. Für sie gilt der Job und danach bewertet sie die anderen Personen, auch wenn sich dies im Laufe der Geschichte etwas ändert.

Einen Spannungsbogen gab es nicht. Insgesamt war es ein kurzweiliges Leseerlebnis. Auch das Ende war nicht sonderlich aufregend. An manchen Stellen wirkte es sogar unrealistisch und zu sehr auf ein Happy-End fixiert.

Eine chaotische WG

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Mit knapp dreißig vom Freund verlassen, aus der WG gekickt und arbeitslos, weiß Marie Schröder sich keinen besseren Rat, als wieder bei ihren Eltern einzuziehen. Sie kann ja nicht ahnen, dass zur gleichen Zeit zwei Freundinnen der Mutter und ihre Tante in einer Krise stecken und ebenso Zuflucht im Hause Schröder suchen. Unter einem Dach mit den eigenwilligen Eltern, einer Diva, einer Mimose und einem Vollblutweib wird das Alltagsleben schnell zu einer Herausforderung. Die unfreiwillig schräge Hausgemeinschaft kann den einzigen Mann der Umgebung, den Marie ansatzweise interessant findet, eigentlich nur in die Flucht schlagen…

Eigentlich sind wir nicht so

Dieser Roman ist 2015 im Knaur Verlag erschienen. Geschrieben wurde er von Luisa Binder.

Die Hauptfigur, Marie, macht gleich einen sehr sympathischen Eindruck. Nichts scheint in ihrem Leben zu funktionieren, also muss sie zu ihren Eltern zurück. Aber einziehen? Nein, sie ist natürlich nur zu Besuch. Für sie ist das total klar, ihr Vater hält auch nichts davon, dass seine Älteste ihn noch mehr kostet. Nur die Mutter, der ruhende Pol der Familie, sieht das ganze Szenario gelassen. Auch dass Britta, eine Freundin der Mutter, im Haus wohnt, stellt kein Problem dar. Immerhin ist sie sehr pflegeleicht, weint sie doch noch ihrem Ex-Mann nach. Als dann plötzlich Annette einzieht, ebenfalls Ehe-Stress, lebt auch Britta auf und das Chaos beginnt.

Doch was muss Marie in ihrer alten Heimat passieren? Natürlich, sie trifft auf alte Schulfreu… äääh, Bekannte. Doch auch an den größten Idioten kann es eine Charakterentwicklung gegeben haben.

Der Roman ist eine sehr runde Sache. Kaum hat sich Marie auf eine Situation eingelassen, sieht es schon wieder ganz anders aus. Langeweile kommt hier bestimmt nicht auf. Lediglich bei der Begegnung mit dem ehemaligen Schulschwarm Daniel war das ende sehr absehbar. Obwohl es zwischenzeitlich versucht wurde, mit Leonard doch noch spannend zu gestalten. Doch trotzdem tritt die Liebesgeschichte eher in der Hintergrund, was ich positiv bewerte.