Das Nest

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Ein Vogelbuch? Nein, nicht direkt. Nicht einmal indirekt. Aber hübsch ist es trotzdem. So auf den ersten Blick. Natürlich gehörte das in meine Sammlung. Dies ist sogar mein erstes Wunschbuch von vorablesen.de. Bereut hab ich die Wahl nicht. Ganz sicher nicht.


Infos

Autor: Cynthia D’Aprix Sweeney

Verlag: Klett-Cotta

ISBN: 978-3-608-98000-4

Seiten: 408

Preis: 19,95€


Cover

Auf dem Cover sind vier Vögel zu sehen. Der Hintergrund weist eine überwiegend türkise Färbung auf. Hinter jedem Vogel sind weiße Fläche in Form von Blättern. Bei den Vögeln handelt es sich um unterschiedliche Arten, jeder besitzt eine andere Färbung und Musterung. Von der Größe sind sie sich relativ ähnlich. Im Mittelpunkt des Covers ist der Titel des Romans in eine Raute eingefügt.


Story

Die vier Geschwister Melody, Jack, Bea und Leo befinden sich altersmäßig in den Vierzigern. Und genau zu diesem Zeitpunkt, nämlich an Melodys 40. Geburtstag sollte eine nicht unerhebliche Summe durch alle Geschwister geteilt werden. Damit rechnen die Geschwister fest. Aber plötzlich macht Leo etwas sehr Dummes. Das gesamte “Nest”, so nennen sie ihr Vermögen, steht auf der Kippe.


Gesamteindruck

Der Roman an sich besitzt einen leichten Stil, er lässt sich in der Tat sehr schnell und flüssig lesen. Allerdings erscheinen mir die Charaktere zu flach. Jede Person scheint in dem bisherigen Leben nur der Sexualität nachgegangen zu sein. Wahre Charakterzüge lassen sich nicht erkennen. Beispielsweise ist Melody sehr abhängig von ihren Kindern. Ansonsten weiß der Leser nichts über sie. Hat sie Lieblingsbeschäftigungen in ihrer Freizeit? Dasselbe gilt auch für die anderen Geschwister. Es geht ihnen nur um Geld und Geschlechtsverkehr.

Das Ende wirkt sehr gezwungen. Da die Geschwister keinen Ausweg mehr sehen, entscheiden sie sich für einfache Lösungen ihrer Probleme, die sie schon viel früher hätten anwenden können. Ebenfalls bezeichnend ist, dass Leo niemals Grenzen aufgezeigt werden. Egal was er macht, er kommt damit durch und niemand ist ihm auch nur ansatzweise auf Dauer böse. Alles dreht sich nur um ihn und er weiß dass natürlich auch.

Shining

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Ja, ein Klassiker. Den musste ich noch einmal lesen. So nach und nach werden hier auch andere Bücher von Stephen King auftauchen. Also meine Auswahl an “Musst du gelesen haben” – Büchern von dem guten Mann.


Infos

Autor: Stephen King

Verlag: Bastei Lübbe

ISBN: 978-3-404-13008-5

Seiten: 623

Preis: 9,99€


Cover

Wir sehen auf dem Cover einen kleinen Jungen auf einem Hügel oder möglicherweise einer Wiese stehen. Insgesamt wirkt das ganze Bild düster. Schwarze Fäden laufen vertikal nach unten. Diese Technik verleiht dem Cover eine gewisse Fensteroptik. Der Leser könnte ein Beobachter in einem beispielsweise Keller sein. Im Hintergrund sind einige Fenster und Dächer zu erkennen. Das Verhältnis von Gras und Himmel ist bei dem Bild nach dem goldenen Schnitt angeordnet. Der Junge auf dem Hügel trägt einen roten Pullover, der dem Betrachter sofort ins Auge sticht.


Story

Jack Torrance hat Probleme. Seit Jahren quält er sich mit seiner Alkoholsucht durchs Leben. Und jetzt hat er auch noch seinen Job verloren. Wie soll er seine Familie, bestehend aus Ehefrau Wendy und Sohn Dany ernähren? Aber es gibt Hoffnung. Er bekommt den Job des Hausmeisters in den Wintermonaten im Hotel Overlook. Allerdings ist dieses Gebäude im Winter nicht für Besucher ausgelegt. Monatelange Einsamkeit. Nur Jack und seine kleine Familie. Am meisten Angst bereitet dem kleinen Dany diese Vorstellung. Er ist kein gewöhnlicher Junge, denn er kann in die Gedanken anderer Menschen eintauchen. Zunächst erscheint alles gut in diesem abgelegenen Hotel. Aber dann taucht Jack immer weiter in die Vergangenheit des Gebäudes ein. Und besagtes Gebäude schlägt zurück…


Gesamteindruck

Durch das Cover wird schon deutlich, wer die eigentliche Hauptperson dieser Geschichte ist. Obwohl Jack Torrance wirklich erstaunlich viel Screentime hat, geht es hier in erster Linie um seinen Sohn. Witzigerweise merkt dies Jack auch gegen Ende des Buches.  Insgesamt wirkt die Geschichte für mich wie eine runde Sache. Es gibt zwar dieses eine Haus, was nicht gerade sehr realistisch wirkt, aber es stellt eine gut durchdachte Erklärung der Geschehnisse dar. Also keine Übernatürlichen Wesen, die plötzlich im letzten Kapitel auftauchen und die ganze Handlung über den Haufen werfen. Die Handlungen von Jack sind bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehbar. Beim Lesen fiel mir persönlich auf, dass auch ich keine große Sympathie für Wendy Torrance aufbringen konnte. Das Hotel hätte vielleicht am Ende etwas energischer vorgehen müssen, aber was erwartet man von einem toten Gebäude. Insgesamt auf jeden Fall ein gelungenes Buch.

Wenn Angst dich nicht mehr atmen lässt

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Ja, ein Groschenroman. Und auch dieser wieder aus der Büchertauschkiste. Die Kisten sind echt eine gute Sache. Auf jeden Fall hab ich mich auch hier wieder nur an eine Geschichte gewagt, so testweise.

Cover: Sehr mysteriös. Eine Frau mit auffälligen Fingernägeln hält eine leuchtende Kugel. Der Hintergrund ist schwarz/rot. Insgesamt sieht das gesamte Bild nach einer Aquarellzeichnung aus. Auf jeden Fall keine Fotografie.

Story: Priscilla, eine Laienschauspielerin, ist auf Arbeitssuche. Doch im Publikum ihrer letzten Aufführung saß ein Fan von ihr. Ein sehr wohlhabender Fan, wie es den Anschein erweckt. Er bietet ihr an, bei ihm einzuziehen und dort an einem eigenen Theaterstück zu schreiben. Aber warum? Und sind die Bewohner des Hauses auch mit der neuen Mitbewohnerin einverstanden?

Gesamteindruck: Eine kurze Geschichte. Der Spannungsbogen ist ein wenig nach hinten verlagert und löst sich natürlich fast noch schneller auf, als er erschienen ist. Trotzdem ist der Schreibstil relativ angenehm. Auch wenn wenig Handlung erkennbar ist, kommt beim Lesen nicht sofort Langeweile auf.

Eine chaotische WG

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Mit knapp dreißig vom Freund verlassen, aus der WG gekickt und arbeitslos, weiß Marie Schröder sich keinen besseren Rat, als wieder bei ihren Eltern einzuziehen. Sie kann ja nicht ahnen, dass zur gleichen Zeit zwei Freundinnen der Mutter und ihre Tante in einer Krise stecken und ebenso Zuflucht im Hause Schröder suchen. Unter einem Dach mit den eigenwilligen Eltern, einer Diva, einer Mimose und einem Vollblutweib wird das Alltagsleben schnell zu einer Herausforderung. Die unfreiwillig schräge Hausgemeinschaft kann den einzigen Mann der Umgebung, den Marie ansatzweise interessant findet, eigentlich nur in die Flucht schlagen…

Eigentlich sind wir nicht so

Dieser Roman ist 2015 im Knaur Verlag erschienen. Geschrieben wurde er von Luisa Binder.

Die Hauptfigur, Marie, macht gleich einen sehr sympathischen Eindruck. Nichts scheint in ihrem Leben zu funktionieren, also muss sie zu ihren Eltern zurück. Aber einziehen? Nein, sie ist natürlich nur zu Besuch. Für sie ist das total klar, ihr Vater hält auch nichts davon, dass seine Älteste ihn noch mehr kostet. Nur die Mutter, der ruhende Pol der Familie, sieht das ganze Szenario gelassen. Auch dass Britta, eine Freundin der Mutter, im Haus wohnt, stellt kein Problem dar. Immerhin ist sie sehr pflegeleicht, weint sie doch noch ihrem Ex-Mann nach. Als dann plötzlich Annette einzieht, ebenfalls Ehe-Stress, lebt auch Britta auf und das Chaos beginnt.

Doch was muss Marie in ihrer alten Heimat passieren? Natürlich, sie trifft auf alte Schulfreu… äääh, Bekannte. Doch auch an den größten Idioten kann es eine Charakterentwicklung gegeben haben.

Der Roman ist eine sehr runde Sache. Kaum hat sich Marie auf eine Situation eingelassen, sieht es schon wieder ganz anders aus. Langeweile kommt hier bestimmt nicht auf. Lediglich bei der Begegnung mit dem ehemaligen Schulschwarm Daniel war das ende sehr absehbar. Obwohl es zwischenzeitlich versucht wurde, mit Leonard doch noch spannend zu gestalten. Doch trotzdem tritt die Liebesgeschichte eher in der Hintergrund, was ich positiv bewerte.

Der Heiratsplan

Der Heiratsplan Sophia Farago

England, 1811. Frederica, die älteste Tochter des verstorbenen Viscounts of Panswick, träumt von einer glanzvollen Saison in London. Doch ihr Vater hat der Familie einen Berg Schulden hinterlassen. Um wenigstens das Anwesen Lancroft Abbey zu retten, beschließt ihre Mutter, alles auf eine Karte zu setzen.

Anstelle von Frederica soll zuerst die zweitälteste und schönste Tochter Penelope in London debütieren – ausgestattet mit dem letzten Bargeld der Familie. Als sich Penelopes Anstandsdame das Bein bricht, übernimmt Frederica, als verwitwete Cousine verkleidet, ihren Part. Die ersten Versuche, Kontakt zur vornehmen Gesellschaft aufzunehmen, scheitern kläglich. Kann Federica ihre Aufgabe doch noch erfüllen, einen reichen Junggesellen für ihre Schwester finden und damit die Familie und Lancroft Abbey retten?

Der Heiratsplan

Die Handlung dieses Buches ist schnell erzählt. Eine Familie steht vor dem finanziellen Ruin, die Töchter müssen sich einen reichen Ehemann suchen, der das Anwesen retten kann. Aber trotz dieser bereits oft verwendeten Thematik hat es die Autorin geschafft, die Spannung jederzeit aufrecht zu erhalten. Auch die Charaktere sind sehr gut beschrieben und man kann sich als Leser ein relativ genaues Bild von ihnen machen. Das Ende war schon absehbar, aber der Weg dorthin hatte einige spannende Aspekte. Insgesamt ist diese Geschichte aber sehr empfehlenswert.